Einmal,
in der Sommerhitze, trocknete ein Tümpel aus, in dem zwei Frösche
lebten. Als alles Wasser verdunstet war, verließen sie den Tümpel und
wanderten fort. Doch so weit sie auch gingen, sie fanden keinen Bach und
keinen Teich. Schon halb verdurstet kamen sie zu einem Bauernhof und
entdeckten in der Speisekammer einen Topf mit frischer fetter Milch.
Die
Frösche konnten ihr Glück kaum fassen, sie hüpften hinein und tranken,
dass es schmatzte. Als sie satt waren, wollten sie wieder heraus. Sie
schwammen zum Rand des Kruges, doch weil sie so viel getrunken hatten,
kamen sie nicht mehr an ihn heran, sosehr sie auch hampelten und
strampelten. Viele Stunden mühten sie sich vergeblich ab. Schließlich
waren sie so erschöpft, dass sie ihre Beine kaum noch bewegen konnten. Da sagte der eine Frosch: „Was hilft es, wenn wir uns plagen. Es ist aus!“ Damit ließ er sich zu Boden sinken und ertrank. Der zweite Frosch aber gab die Hoffnung nicht auf. Er schwamm und strampelte die ganze Nacht, und als am nächsten Morgen die Sonne in die Kammer schien, saß der Frosch auf einem Butterklumpen. Er nahm all seine Kraft zusammen, sprang aus dem Krug und war gerettet.
Wer nicht aufgibt, auch wenn alles hoffnungslos zu sein scheint, der wird dafür belohnt.
Fabel