Glaubenssätze
sind Überzeugungen, Grenzen, Muster und Verallgemeinerungen. Über das
Leben, über uns selbst, über andere, die uns oft durch unser ganzes Leben
begleiten und es entsprechend beeinflussen.
Denn
wir suchen unbewusst immer wieder die Bestätigung, dass unsere Glaubenssätze
wahr sind, sodass sie sich immer mehr in unserem Unterbewusstsein verankern und
dort wirken. Glaubenssätze wirken in unseren Entscheidungen, in unseren
Gefühlen, in unseren Handlungen.
Sie
klingen oft negativ und beeinflussen unser Leben dementsprechend. Das bedeutet,
dass negative Glaubenssätze uns hindern, uns begrenzen, uns ausbremsen und
kleinhalten. Negative Glaubenssätze nehmen uns Mut, Zuversicht und den Willen,
Neues zu entdecken. Sie lähmen uns und sorgen auch manchmal dafür, dass wir es
uns lieber bequem machen, als einen neuen Schritt zu wagen.
Es
gibt unzählige negative Glaubenssätze. Doch meistens sind sie uns allen
bekannt, weil wir selbst oft so fühlen und denken.
Hier
ein paar Beispiele:
- Ich bin wertlos.
- Ich bin unattraktiv.
- Ich habe immer Pech.
- Niemand mag mich.
- Ich werde immer übersehen.
- Mir gelingt nichts.
- Ich bin unbeliebt.
- Ich bin ein Außenseiter.
- Das Leben ist schwierig.
- Geld muss man sich hart erarbeiten.
- Ohne Fleiß kein Preis.
- Im Leben bekommt man nichts geschenkt.
- Wahre Freundschaft gibt es nur unter Männern.
- Ich muss mich zusammenreißen und darf meine Gefühle nicht zeigen.
- Wenn ich schüchtern bin, nimmt mich niemand ernst.
- Im Leben braucht man Ellenbogen.
- Ich schaffe das nicht.
Wo kommen Glaubenssätze her?
Oft
wurden uns unsere Glaubenssätze auferlegt, weil wir sie von der Mutter, dem
Vater, der Oma, der Freundin, der Schwester, der Lehrerin, dem Nachbarn, den
Bekannten oder den Erziehern damals so gehört und gelernt haben, bis wir sie
schließlich übernommen und in unser eigenes Leben integriert haben.
Manchmal
haben wir Glaubenssätze aber auch selbst gebildet, zum Beispiel dann, wenn wir
uns in der Kindheit öfter ungeliebt gefühlt haben oder wenn wir das Gefühl
hatten, uns hört niemand zu. Durch Wiederholung einer bestimmten Situation oder
eines Gefühls entsteht dann ein Glaubenssatz wie z. B. „Niemand
interessiert sich für mich“, der sich durch das gesamte Leben ziehen kann.
3 Schritte in ein neues Leben
1. Glaubenssätze erkennen
Nur
weil wir erwachsen geworden sind, bedeutet das nicht, dass wir uns automatisch
von alten Gedankenmustern befreien. Ganz im Gegenteil. Glaubenssätze wirken oft
ein Leben lang. Aber nur dann, wenn sie unerkannt bleiben. Unsere erste Aufgabe
ist deswegen, unseren „Lieblingssätzen“ auf die Schliche zu kommen, sie zu
enttarnen und freizulegen, damit wir sie betrachten und hinterfragen können.
Die
folgenden Fragen können dir dabei helfen, deine oft unbewussten Glaubenssätze
zu erkennen:
- Welche Verallgemeinerungen verwendest du oft?
(z. B.
„Alle Männer sind untreu“ oder „Nie nimmt mich einer ernst“ oder „Jeder hat einen Partner, nur ich nicht“)
- Welche Redewendungen oder Sprüche hast du oft von deiner Familie/deinen Freunden gehört und welche benutzt du selber gerne?
(z. B.
„Geld stinkt“, „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“)
- In welchem Bereich deines Lebens bist du unzufrieden?
(Beispiel:
Bereich Freundschaft. Was hindert dich daran, Freundschaften zu pflegen? Was
glaubst du über Freundschaften? Versteckt sich da vielleicht die Überzeugung
„Man kann niemandem trauen“, die dich hindert, dich für andere Menschen zu
öffnen?)
Ich brauche einen neuen Job!
Aber welchen? Was kann ich? Was will ich? Welcher Job passt
wirklich zu mir? Wo finde ich die guten Jobs? Fragen über Fragen. Antworten
findest du hier: Projekt: Traumjob.
Schreibe
deine Glaubenssätze, deine Überzeugungen und Verallgemeinerungen nieder und sei
bereit, dich Neuem zu öffnen und deine bisherigen Glaubenssätze zu
hinterfragen.
Wenn
du dir zum Beispiel aufgeschrieben hast: „Ich
werde nicht geliebt, niemand mag mich“, dann sieh genau hin und finde
heraus, wann sich dieser Satz unbemerkt in deine Gedanken geschlichen und sich
dort manifestiert hat.
Wann
hast du dich in der Vergangenheit ungeliebt gefühlt?
Wann
hast du Zurückweisung erfahren?
Hat
dir jemand womöglich sogar gesagt, dass er dich nicht mag?
Werde
dir klar darüber, wie dieser Glaubenssatz entstanden ist. Das ERKENNEN ist ein
großer Schritt zur Heilung.
2. Überprüfe und schalte den Tunnelblick aus!
Prüfe,
ob dieser Glaubenssatz überhaupt noch aktuell ist.
Mache
dir bewusst, dass DU SELBER deinen Fokus darauf ausrichtest, dass dieser
Glaubenssatz immer wieder bestätigt wird. Das bedeutet, du suchst selber immer
wieder nach Situationen, die beweisen, dass dein Gedankenmuster WAHR ist. Weil
DU es für wahr hältst.
Du
kannst dir das in etwa so vorstellen wie einen Tunnelblick, der genau die
Erfahrungen herausfiltert, die deine Glaubensmuster immer wieder bestätigen.
Das bedeutet andersherum, dass du auch ganz viele gegenteilige Erfahrungen
machst, die du aber gar nicht bewusst wahrnimmst. Weil du eben darauf
fokussiert bist, deine Überzeugungen zu füttern.
Du
kannst also im zweiten Schritt bewusst nach Beweisen Ausschau halten, die deine
alten Glaubenssätze widerlegen.
Wenn
du also zum Beispiel seit Jahren die Überzeugung „Im Leben bekommt man nichts
geschenkt“ gefüttert hast und deinen Fokus darauf gerichtet hast, dass man eben
nichts umsonst bekommt, dann wird es jetzt Zeit, diese Überzeugung zu
widerlegen.
Erinner
dich, wann du etwas geschenkt bekommen hast.
Wann
hat dir jemand etwas Gutes getan?
Wann
hat dir jemand eine Freude gemacht?
Wenn
ich nun genau diesen Glaubenssatz hätte, dass man im Leben nichts geschenkt
bekommt, dann würde ich mir folgende Situationen BEWUSST in Erinnerung rufen:
- Früher habe ich beim Metzger eine Scheibe Wurst bekommen, geschenkt.
- Meine Kinder bekommen im Baumarkt immer ein Päckchen Gummibärchen, geschenkt.
- Die Frau an der Kasse wirft mir ein Lächeln zu, geschenkt.
- Der Mann neulich auf dem Parkplatz hat mir sein noch gültiges Parkticket gegeben, geschenkt.
- In der Apotheke bekomme ich immer Traubenzucker mit eingepackt, geschenkt.
- Meine Hundetrainerin investiert außerhalb der Trainingsstunde viel Zeit, um meine Fragen zu beantworten, geschenkt.
- Meine Freundin gibt mir öfter einen guten Rat, der mir weiterhilft, geschenkt.
- Meine Mutter bringt mir eine besondere Schokolade mit, über die wir neulich gesprochen haben, geschenkt.
- die Liebe meiner Familie, eine Umarmung, ein Küsschen, eine liebevolle Geste, geschenkt.
Wow,
und während ich aufschreibe und mich erinnere, was ich alles geschenkt bekommen
habe, wird mir klar, so glasklar, dass mein Glaubenssatz schlichtweg falsch
ist. Ab sofort habe ich einen neuen Glaubenssatz, und der lautet „Das Leben ist
voller Geschenke“.
Und
dreimal darfst du raten, worauf ich ganz automatisch zukünftig meine
Aufmerksamkeit richte. Richtig, auf die vielen Geschenke des Lebens, FÜR MICH.
Wenn
du für dich klarmachst, welche Glaubenssätze dich behindern, dich lähmen, dich
zurückhalten und deine Freude am Leben schmälern, dann suche dir Beweise dafür,
dass diese Glaubenssätze ihre Gültigkeit verloren haben.
Glaubst
du, dass du „nichts auf die Reihe bekommst“ oder „ein Versager und ein
Taugenichts“ bist, dann suche dir Ereignisse in deinem Leben, bei denen du
etwas geschafft hast, bei denen du Erfolg hattest. Lege dir ein Erfolgstagebuch
an, in das du jeden Abend reinschreibst, welche Erfolge du an diesem Tag feiern
konntest. Und ziehe bewusst mehr Erfolg in dein Leben, indem du dich darauf
fokussierst und dich somit für den Erfolg öffnest.
Was kannst du tun, wenn du keine Gegenbeweise findest?
Wenn
du keine Gegenbeispiele für deine Überzeugung findest (z. B. wenn du
glaubst „Niemand mag mich“), dann frage dich, ob es auch genau umgekehrt sein
könnte. (Könnte es also vielleicht doch möglich sein, dass dich jemand mag?)
Deine
Aufgabe ist dann, jeden Tag nach Beweisen zu suchen und sie sogar selbst aktiv
herbeizuführen, dass genau der umgekehrte Glaubenssatz wahr ist. Je öfter du
dafür sorgst, dass deine neue Überzeugung bestätigt wird, desto mehr wird sie
sich dann in deinem Leben manifestieren.
Egal,
welche Glaubenssätze dich negativ beeinflussen, ändere sie. Korrigiere sie.
Widerlege sie. Beweise dir selbst, dass diese Glaubenssätze nicht (mehr)
aktuell sind, damit du sie überzeugt loslassen kannst. Es nutzt gar nichts,
deine negativen Gedankenmuster nur ins Positive umzuwandeln. Du musst dir
selber glauben können. Also suche dir Beweise, überzeuge dich selbst.
3. Schreibe deine negativen Glaubenssätze um!
Wenn
du deine negativen Überzeugungen erkannt und als Lügner enttarnt hast, kannst
du nun deine Glaubenssätze neu und positiv gestalten bzw. ändern.
Hier
ein paar Beispiele:
Ich
bin unattraktiv! –> Es gibt Menschen, die mich attraktiv finden. Das
Empfinden
für Attraktivität ist bei jedem anders. Deshalb gibt es immer wieder Menschen,
die mich schön finden.
Mir
gelingt nichts! –> Ich habe schon einige Hürden in meinem Leben gemeistert
und mir gelingt immer mehr.
Ich
bin unbeliebt! –> Menschen, die zu mir passen, sind gerne mit mir zusammen.
Man
kann niemandem trauen! –> Ich bin schon einigen Menschen begegnet, denen
Vertrauen und Ehrlichkeit wichtig sind. Es gibt viele gute Menschen.
Weil
du dir ja schon die Beweise FÜR deine POSITIVEN Glaubenssätze gesucht hast,
kannst du die Wahrheit in diesen Sätzen bewusst spüren und als WAHR annehmen.
Wenn
du dir deine neu formulierten Überzeugungen immer wieder durchliest, verankerst
du sie immer tiefer in dein Unterbewusstsein. Bis sie dein Bewusstsein
erreichen und du sie in deinem Leben Tag für Tag erkennen kannst. Das bedeutet
also, dass du BEWUSST immer mehr Beweise dafür findest, DASS du beliebt bist,
DASS dir vieles gelingt, DASS du Vertrauen in die Menschen haben kannst usw. Du
bist also fokussiert auf deine positiven Glaubenssätze und ziehst gleichzeitig
immer mehr und immer mehr Positives in dein Leben.
Negative oder positive Glaubenssätze, alle wirken!
Egal,
was du glaubst, du wirst recht behalten. Denn das, was du glaubst, fütterst du
Tag für Tag, du machst es stärker und mächtiger. Denn in das, was du glaubst,
gibst du deine Energie; darauf legst du deinen Fokus. Und somit wird sich das,
was du glaubst, immer wieder bestätigen.
Du
kannst dich heute entscheiden, was du stärken möchtest.
Du
kannst dich heute entscheiden, welche Glaubenssätze in deinem Leben wirken
sollen.
Und
du kannst dich BEWUSST entscheiden, das Glück, die Freude, die Lebendigkeit,
den Genuss und die Liebe in dein Leben zu ziehen.
Wenn
du jeden Tag deine neuen, positiven Überzeugungen in dein Leben integrierst,
wird das Leben dir immer mehr Beweise liefern, dass du recht hast. Und du wirst
sie erkennen und dich daran erfreuen können.
Enjoy
life! Fühle, liebe und lebe positiv! Stärke das Gute, indem du deinen Fokus
darauf richtest. Und genieße ein Leben in Fülle und Freude.
Quelle: von Sabine Bromkamp http://www.zeitzuleben.de/negative-glaubenssaetze-3-schritte-die-dich-befreien/
Quelle: von Sabine Bromkamp http://www.zeitzuleben.de/negative-glaubenssaetze-3-schritte-die-dich-befreien/