Den verdeckten Stellenmarkt mit einbeziehen
Beschränken Sie sich nicht nur auf die Suche nach
Stellenanzeigen. Bedenken Sie, dass heute viele Unternehmen ihre freien Positionen
nicht mehr öffentlich ausschreiben. Denn oft reicht es schlicht aus, eine
offene Stelle betriebsintern zu kommunizieren. Handelt es sich um eine
interessante Position, spricht sich das in Windeseile herum. Insbesondere das
Gros attraktiver Stellen wird also im Stellenmarkt der Zeitungen oder in
Online-Jobbörsen oft nicht mehr inseriert. Persönliche Kontakte zu knüpfen, ist
also unerlässlich. Informieren Sie auch Ihr privates Umfeld von Ihrer Jobsuche.
Bitten Sie darum, sich zu melden, falls man von interessanten Vakanzen erfährt.
Arbeitgeberzielgruppe erarbeiten
Begeben Sie sich aktiv auf die Suche nach freien oder
freiwerdenden Stellen. Recherchieren zunächst alle für Sie in Frage kommenden
Unternehmen und machen Sie sich eine Liste mit deren Telefonnummern und
E-Mail-Adressen. Ein Trick dabei: Sie sichten die klassischen Jobanzeigen in
Print- und Onlinemedien – aber nicht, um passende Stellen zu finden, sondern um
die darin enthaltenen Arbeitgeberdaten und Ansprechpartner herauszufinden.
„Berufliche Botschaft“ festlegen
Notieren Sie sich in fünf bis zehn kurzen Sätzen, welche
Berufserfahrungen und persönlichen Stärken Sie in einem für Sie attraktiveren
Job im Gegenzug potenziellen Arbeitgebern zu bieten haben. Fokussieren Sie sich
auf etwa drei bis sechs Merkmale, die Ihre wichtigsten Charakterstärken
darstellen. Was hebt Sie von anderen Bewerbern ab? Wie können Sie dazu
beitragen, Gewinne von Arbeitgebern zu erhöhen oder die berufliche Situation
von Entscheidungsträgern zu verbessern?
Die Jobsuche als Berufstätigkeit auffassen
Legen Sie einen Vier-Wochen-Zeitraum fest, in dem Sie die
Möglichkeit haben, einige Stunden täglich an Ihrer Jobsuche zu arbeiten. Machen
Sie sich im Vorfeld einen Aktivitätsplan, den Sie dann konsequent einhalten. Starten
Sie jeden Tag pünktlich mit Ihrer Jobsuche und machen dann „Feierabend“ zu
einer festgelegten Uhrzeit.
Tagesziele setzen
Setzen Sie sich Aktivitätsziele, wie viele Arbeitgeber Sie
je Tag ansprechen möchten. Zunächst mit kleinen Kontaktraten starten, dann
Schritt für Schritt steigern. Sprechen Sie täglich mindestens vier bis fünf
Firmen an. Ein hoher Level an Routine und eine schnelle Arbeitsweise wird
dadurch rasch erreicht und beibehalten. Werden zudem viele Vakanzen in einem
engen Zeitkorridor entdeckt, sind diese leichter gegeneinander abzuwägen. Haben
Sie Ihr Tagespensum erreicht, werden Sie mit sich sehr zufrieden sein. Sie
können dann guten Gewissens loslassen und abschalten.
Niedrige Kontaktquote akzeptieren
Lassen Sie sich nicht entmutigen! Berücksichtigen Sie, dass
es für Ihren Bewerbungserfolg völlig ausreichend ist, nur bei einem kleinen
Prozentsatz Ihrer Kurzanfragen per Telefon, E-Mail oder durch persönliche
Ansprache wertvolle Insiderinformationen zu erhalten. Letztendlich reicht Ihnen
sogar ein einziger „Volltreffer“ aus! Um die Wahrscheinlichkeit eines Treffers
zu erhöhen, benötigen Sie eine ausreichende Anzahl von Versuchen, also eine
hohe Schlagzahl.
Auf zeitgemäße Bewerbungsunterlagen achten
Versenden Sie nur solche Unterlagen, aus denen in wenigen
Sekunden ersichtlich ist, über welche fachlichen und charakterlichen Vorzüge
Sie verfügen und was Sie dabei von anderen Kandidaten positiv abhebt. Im
Zweifelsfall lassen Sie Ihre Bewerbung von einem anerkannten Fachmann checken. Wichtig
bei E-Mail-Anhängen: Dateien unbedingt im PDF-Format versenden, sonst passiert
es oft, dass akribisch formatierte Dokumente auf dem Bildschirm des Empfängers
völlig „verrutscht“ dargestellt werden. Beachten Sie die maximale Größe von Dateianhängen,
sie sollten insgesamt 3 Megabyte nicht überschreiten. Die Dateinamen sollten
logisch auf ihren Inhalt verweisen und Ihren Nachnamen beinhalten.
Vorstellungsgespräche trainieren
Trainieren sie im Vorfeld, Ihren Lebenslauf zu präsentieren.
Insbesondere Ihre „Berufliche Botschaft“ müssen Sie frei vortragen können. Zudem
sollten Sie zu Übungszwecken auch solche Vorstellungsgespräche wahrnehmen, bei
denen Sie am angebotenen Job nicht sonderlich interessiert sind.
Anzahl der Einladungen maximieren
Unterbrechen Sie Ihre Jobsuche nicht, nur weil Sie einmal
einen einzelnen Termin zu einem Vorstellungsgespräch erhalten haben. Je mehr
Einladungen Sie durch Ihre Kurzanfragen initiieren, umso selbstsicherer werden
Sie. Dies steigert die Erfolgsquote Ihres Gesprächs beträchtlich. Mehr
Jobzusagen und damit eine größerer Auswahl beruflicher Perspektiven sind die
Folge.
Quelle: www.bild.de vom 05.02.2013