Tipps für die telefonische Initiativbewerbung
Sie beschränken sich bei Ihrer Jobsuche auf die
ausgeschriebenen Stellen? Dann vergeben Sie sich viele Chancen, denn nur
ungefähr ein Drittel aller freien Jobs wird auch ausgeschrieben. Die logische
Konsequenz – zumindest aus Ihrer Sicht als Bewerber – ist daher die
Initiativbewerbung. Dabei müssen Sie nicht unbedingt stundenlang an einem
passenden Anschreiben arbeiten. Initiativbewerbungen sind auch telefonisch
möglich und sinnvoll – wenn Sie sich an einige Regeln halten und wirklich bei
dem Unternehmen arbeiten wollen.
Dieser letzte Punkt ist mir besonders wichtig:
Initiativbewerbungen sind nur dann erfolgsversprechend, wenn das Unternehmen Sie
wirklich reizt und Sie wirklich dort arbeiten wollen. Einfach dutzende Firmen
anzuschreiben ist im besten Fall sinnlos, im schlechtesten Fall
kontraproduktiv. Denn viele Personaler kennen sich untereinander und tauschen
sich aus – auch wenn die Firmen Konkurrenten sind. Bewerben Sie sich also
blindlings bei jedem auch nur halbwegs passendem Unternehmen, ist die
Wahrscheinlichkeit hoch, dass Ihr Name bald in der Branche bekannt ist – nur
leider nicht positiv.
Nicht für jeden geeignet
Die telefonische Initiativbewerbung ist kein Wundermittel,
dass für jeden gleichermaßen geeignet wäre. Fällt Ihnen das Telefonieren seit
jeher schwer, so greifen Sie besser zum Anschreiben und verschicken eine
schriftliche Bewerbung. Und auch das beste Bewerbungstelefonat bewahrt Sie oft
nicht davor, Bewerbungsunterlagen zu verschicken. Die Basics wie Lebenslauf,
Zeugnisse und andere Nachweise müssen Sie auf jeden Fall vorbereitet haben.
Doch wie gehen Sie die telefonische Initiativbewerbung
richtig an?
Die Vorbereitung
Umfangreiche Recherche. – Vor einem Initiativanruf müssen
Sie sich mindestens so gut über das Unternehmen informieren, wie vor einer
schriftlichen Bewerbung. Die Geschäftsfelder und alle wichtigen Fakten müssen
sitzen.
Ihre Gründe. – Warum wollen Sie gerade bei diesem
Unternehmen arbeiten? Warum nicht bei der Konkurrenz? Wie kommen Sie auf die
Idee, sich ohne ausgeschriebene Stelle zu bewerben? Die Antworten auf diese
Fragen sind Ihre Gründe, sich bei der Firma vorzustellen. Diese müssen Sie parat
haben.
Wichtige Namen. – Wenn möglich recherchieren Sie bereits im
Vorfeld die Namen der wichtigen Ansprechpartner und notieren sich diese. So
fällt es Ihnen leichter, sich im Telefonat durchzufragen.
Ein Notizbuch. – Auf jeden Fall brauchen Sie
Schreibmaterial, um wichtige Punkte mitzuschreiben. Also liegen die
entsprechenden Utensilien griffbereit.
Keine Ablenkungen. – Sorgen Sie für Ruhe, guten Empfang,
geladene Akkus, ausreichend Guthaben und eine entspannte Atmosphäre. Dann
können Sie fast schon loslegen.
Passende Uhrzeit. – Rufen Sie bitte auf keinen Fall zu den
üblichen Pausenzeiten – 9:30, 12:00, 14:30 Uhr – an. Dann will wirklich niemand
mit Ihnen sprechen, denn der Kaffee oder das Essen sind wichtiger.
Das Telefonat
Deutlich melden. – Beginnen Sie das Telefonat, in dem Sie
sich deutlich mit Ihrem vollen Namen melden und Ihren Gesprächspartner höflich
begrüßen. Lächeln Sie dabei, das verleiht Ihrer Stimme einen freundlicheren Klang
und hilft Ihnen dabei, sich zu entspannen.
Hartnäckig bleiben. – Wahrscheinlich landen Sie zuerst in
der Telefonzentrale, bei einem Assistenten oder einer Sekretärin. Lassen Sie
sich nicht abwimmeln und fragen Sie sich konsequent zu Ihrem Ansprechpartner –
dem Personaler – durch. Erläutern Sie jedem Gesprächspartner – wenn nötig – Ihr
Anliegen erneut. Bleiben Sie dabei immer höflich und notieren Sie sich die
Namen Ihrer Gesprächspartner. Sollten Sie aus der Leitung fliegen, können Sie
so direkt da weitermachen, wo Sie gerade aufgehört haben und müssen Ihr
Anliegen nicht komplett neu erklären.
Direkt ansprechen. – Haben Sie den passenden
Gesprächspartner dann am Telefon, sollten Sie direkt zum Thema kommen. Fallen
Sie nicht mit der Tür ins Haus, vermeiden Sie jedoch eine ewig lange
Einleitung. Ihr Gesprächspartner hat wahrscheinlich nicht allzu viel Zeit.
Stärken betonen. – Betonen Sie im Gespräch Ihre Stärken und
stellen Sie Ihre bisherigen Erfolge und Leistungen dar. Das ist nicht der richtige
Zeitpunkt für falsche Bescheidenheit.
Präzise antworten. – Gehen Sie auf Rückfragen genau ein und
beantworten Sie diese umfassend, jedoch nicht ausschweifend. Am besten haben
Sie Ihren Lebenslauf und Ihre Gründe für das Unternehmen vor sich liegen.
Konkret abschließen. – Oft wird das Gespräch mit der Bitte
des Personalers enden, ihm Ihre Bewerbungsunterlagen zukommen zu lassen. Ein
Termin für ein persönliches Gespräch wäre natürlich das perfekte Ergebnis, ist
allerdings nicht immer möglich. Manchen Unternehmen haben klare Richtlinien für
einen Bewerbungsprozess, die einen direkten Termin erst mal nicht zulassen.
Machen Sie bitte einen Zeitpunkt aus, bis zu dem Sie Ihre Unterlagen übersenden
werden. Halten Sie diesen unbedingt ein.
Zeitraum klären. – Vereinbaren Sie am Ende des Telefonats
bitte auch ein Datum, bis zu dem Sie eine Rückmeldung bekommen oder sich
zumindest wieder bei Ihrem Gesprächspartner melden werden. So ersparen Sie sich
das ungewisse Warten.
Höflich bedanken. – Dass Sie sich höflich verabschieden und
für das Gespräch und die Zeit bedanken, ist selbstverständlich.
Die Nachbereitung
Termin notieren. – Tragen Sie das vereinbarte Datum für die
Rückmeldung oder den erneuten Anruf direkt in Ihren Kalender ein. Idealerweise
ist das natürlich der Termin für ein persönliches Gespräch.
Detailliert aufschreiben. – Schreiben Sie sich das Telefonat
und dessen Verlauf direkt im Anschluss möglichst detailliert auf. Sorgen Sie
dafür, dass Sie die Notizen vor Ihrem Rückruf wiederfinden und noch einmal
durchlesen.
Bewerbungsunterlagen verschicken. – Nach dem Sie sich das
Telefonat notiert haben, sollten Sie direkt Ihre Bewerbungsunterlagen – sofern
Sie das vereinbart haben – verschicken. Verschieben Sie das nicht auf später, sonst
ist die Gefahr groß, dass Sie es vergessen oder den vereinbarten Termin nicht
einhalten.
Erfolg verbuchen. – Wenn Sie nicht direkt abgewiesen wurden,
können und sollten Sie das Telefonat als Erfolg verbuchen – und daraus
Motivation ziehen.