Schlagfertig reagieren wie Thomas Gottschalk, Harald Schmidt oder
Kanzler Gerhard Schröder? Davon träumen viele! Oft fällt einem die
ultimative Antwort erst viel später ein.Doch schlagfertigkeit ist erkernbar.
Heute und morgen können Sie jeweils eine Schlagfertigkeitstechnik erlernen. Üben Sie es ist zu Ihrem Vorteil.
Schlagfertigkeitsstrategie: “Die Kunst Nein zu sagen”
“Du, ich muss heute Abend noch dringend wichtige Erledigungen machen. Könntest
du nicht ausnahmsweise für mich heute bis acht Uhr im Büro bleiben?”
Der bettelnde Blick ihres Kollegen trifft Sie. Ihre Gedanken laufen: “Schon
WIEDER. Der soll sein Zeug gefälligst wie alle anderen dann erledigen, wenn er
keinen Spät-Dienst hat.” Sie sagen jedoch: “Eigentlich nicht so gern, aber
wenn’s denn sein muss mach ich’s halt für dich”.
Die ganze Zeit, die Sie bis 20 Uhr gegen Ihren Willen absitzen, grämt Sie
der Gedanke, wieder mal Ja gesagt zu haben, obwohl Sie sich doch vorgenommen
hatten, beim nächsten Mal einfach Nein zu sagen.
Jeder Mensch hat solche Situationen schon einmal erlebt. Nein zu sagen ist
eigentlich einfach, man muss es sich zunächst nur vornehmen. Folgenden Tipp
gebe ich Ihnen: Treffen Sie jetzt die Entscheidung, beim nächsten Mal, wenn Sie
wieder so eine Situation erleben, einfach Nein zu sagen, auch entgegen Ihrer
Unsicherheit. Sagen Sie mit Bestimmtheit “Nein” und danach geben Sie eine
Begründung. Das simple Nein, ohne Begründung klingt sehr schroff.
Im Falle des netten Kollegen könnten Sie etwa sagen: “Nein, ich werde nicht
bis 20 Uhr dableiben. Mir ist mein Feierabend wichtig. Du musst eine andere
Lösung finden”.
Haben Sie bemerkt, dass ich nicht gesagt habe: “Tut mir Leid, ich würd’s ja
tun, aber ich habe auch schon heute Abend was vor” das wäre nämlich in neun von
zehn Fällen gelogen. Das ist das, was die meisten tun. Das ist feige und macht
Sie nicht zufrieden. Sagen Sie die Wahrheit und keine erfundenen Ausreden. Das
verhindert erstens, dass der andere beim nächsten Mal wieder kommt und hat
zweitens erstaunlicherweise für beide eine bessere Wirkung als die (meistens
sowieso durchschaute) Ausrede.
Ich habe verschiedene Formulierungen getestet und bin auf folgenden
einleitenden Satz gestoßen, mit dem Sie höflich und trotzdem bestimmt wirken.
Sagen Sie: “Nein, und ich sag dir auch warum,….” Und dann ergänzen Sie die
Begründung, die der Wahrheit entspricht.
Extra-Tipp
Testen Sie das doch bitte jetzt gleich mal mit einem Menschen Ihres
Vertrauens. Der soll Sie um etwas bitten, wo Sie normalerweise widerwillig Ja
sagen würden, aber diesmal sagen Sie mit klarem Blick “Nein, und ich sag dir
auch warum…” Sie werden sehen, das fühlt sich gut an.
(von M.Pöhm)
Quelle www.schlagfertigkeit.com