Hängen Sie öfters mal die Zähne zum Trocknen raus – dafür
sind sie gemacht!
Es klingt wie ein Rat von Oma: „Lächle – und du fühlst dich
besser!“ Doch Oma hat Recht: Lächeln hebt tatsächlich die Laune – selbst wenn
es künstlich oder erzwungen ist. Und es kann noch mehr: Lachen verbindet.
Untersuchungen von Chris Robert, einem Management-Professor an der Universität
von Missouri-Columbia haben schon vor einigen Jahren ergeben, dass lustige,
lächelnde Menschen ihr Ansehen steigern und öfter weiterempfohlen werden.
Die beiden Wissenschaftler Adrian Gostick und Scott
Christopher wiederum haben über eine Million Angestellte befragt und dabei
herausgefunden, dass Menschen Büros und Belegschaften mögen, die häufiger
lachen und lächeln. Überhaupt gibt es einige gute Gründe, öfter zu lächeln –
mindestens acht, um genau zu sein:
Lächeln macht sofort gute Laune.
Forscher konnten zeigen: Unserem Gehirn ist es egal, ob wir
aus Freude oder grundlos lächeln. Die daran beteiligten Muskeln (Für ein
Lächeln benötigen wir übrigens weit weniger Muskeln als für eine missmutige
Miene) signalisieren den grauen Zellen so oder so, dass gegrinst wird,
woraufhin diese Glückshormone freisetzen. Diese wirken wiederum
entzündungshemmend, schmerzstillend sowie Angst lösend und verbessern die
Wahrnehmung.
Wer lächelt, wird besser erinnert.
Nicht etwa unsere Nase, ein Muttermal oder der Schwung
unserer Lippen machen uns markant – es ist vor allem unser Lächeln. Oder anders
formuliert: Wenn Sie möchten, dass man sich an Sie erinnert, lächeln Sie!
Wissenschaftler um Arnaud D’Argembeau und Martial Van der Linden haben das
genauer untersucht und konnten das in mehreren Versuchen bestätigen. Obwohl die
Probanden die Gesichter nur für ein paar Sekunden sahen, blieben die Lächler am
stärksten haften.
Lächeln lindert Schmerzen.
Bei einer Studie von Willibald Ruch (damals an der
Universität Düsseldorf) kam heraus, dass Lachen noch eine halbe Stunde nach dem
Betrachten eines lustigen Films zu einer höheren Schmerztoleranz führte.
Lächeln lässt uns besser lernen.
Wer häufig lacht, lernt leichter. Wird 30 Minuten nach einem
Lernvorgang gelacht, können sich die Teilnehmer anschließend besser an das
Gelernte erinnern. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Kristy A.
Nielson und Marquette Universität in Wisconsin.
Lächeln verlängert das Leben.
Kanadische Forscher der McMaster Universität in Hamilton
wollen in einer Feldstudie mit 5000 über 40 Jahre alten Teilnehmern herausgefunden
haben, dass positiv eingestellte Probanden aufgrund der daraus resultierenden
Gesundheitseffekte (Stärkung des Immunsystems, Stressreduktion, etc.) eine bis
zu sieben Jahre höhere Lebenserwartung haben.
Lächeln verbessert die Jobchancen.
Oder negativ ausgedrückt: Fehlt es, katapultieren sich
Kandidaten im Vorstellungsgespräch ins Aus. Als CareerBuilder dazu 2500
Personalmanager befragte, sagten 38 Prozent: Ein fehlendes Lächeln lässt
Bewerber durchfallen.
Frohsinn macht kreativ.
Das Gehirn belohnt Lebensfreude mit gesteigerter
Denkleistung und neuen Sichtweisen. Zu diesem Ergebnis kamen Untersuchungen der
Universität Toronto. Der Psychologe Adam Keith Anderson teilte dazu 24
Probanden in drei Gruppen ein. Die erste wurde durch Musik in eine beschwingte
Stimmung versetzt, die zweite hörte traurige Lieder, die Kontrollgruppe
schmökerte geografische Fakten über Kanada. Anschließend sollten die Teilnehmer
kreative Aufgaben lösen sowie solche, die ihre volle Konzentration verlangten.
Das Ergebnis spricht für sich: Die Hochstimmung verbesserte die Aufnahme- und
Analysefähigkeit der Probanden enorm. Lediglich bei den Konzentrationstests
ließen sie sich etwas leichter ablenken als die traurig gestimmten Gemüter.
Offenbar, so der Schluss Andersons, werde bei schlechter Laune der Fokus
stärker auf das Wesentliche gelenkt.
Lachen berauscht.
Und zwar durchaus vergleichbar mit einer Droge. Das etwa
fand Dean Mobbs von der Stanford Universität schon 2003 heraus (PDF). Damals
zeigte er seinen Probanden zunächst witzige oder eben neutrale Comics und
beobachtete parallel über einen Hirnspintomographen, was in deren Oberstübchen
passierte. Ergebnis: Bei den lustigen Taschenbüchern wurde der nucleus
accumbens der Versuchsteilnehmer besonders aktiv. Dazu muss man wissen, dass
dieser Teil des Gehirns unter anderem die Ausschüttung des sogenannten
Glückshormons Dopamin kontrolliert und somit für eine gewisse Euphorie beim
Lachen sorgt. Warum das mit einer Droge vergleichbar ist? Nun, der nucleus
accumbens sorgt auch dafür, dass sich Menschen, die Kokain zu sich nehmen, high
fühlen.