Während mit dem Bewerbungsanschreiben vor allem das
Interesse des Lesers geweckt werden soll, dient der Lebenslauf dazu, die
Eignung für die Stelle darzustellen und mit „harten Fakten“ zum schulischen und
beruflichen Werdegang zu untermauern.
Damit das gelingt, sollten unbedingt die folgenden Regeln
bei der Erstellung des Lebenslaufs beachtet werden:
1. Halten Sie die chronologische Reihenfolge ein!
In Deutschland ist der Lebenslauf in tabellarischer Form
üblich, der die einzelnen schulischen und beruflichen Stationen mit
Datumsangaben (Monat und Jahr) in chronologischer Reihenfolge auflistet. Dem
Bewerber ist es dabei grundsätzlich freigestellt, ob er eine auf- oder
absteigende Reihenfolge wählt. Bei längerer Berufserfahrung mit vielen
einzelnen Tätigkeiten empfiehlt es sich jedoch, mit der aktuellsten Information
zu beginnen und dem Leser so die interessantesten Informationen zuerst zu
bieten.
2. Gliedern Sie Ihren Lebenslauf übersichtlich!
Der Lebenslauf sollte übersichtlich in einzelne
Informationsblöcke gegliedert sein. Er beginnt links oben mit den persönlichen
Daten (Name, Adresse, Geburtsdatum und –ort, Staatsangehörigkeit,
Familienstand, Anzahl und Alter der Kinder, Religionszugehörigkeit nur falls
relevant). Daneben wird rechts oben das Bewerbungsfoto eingefügt. Anschließend
folgen die Überschrift „Lebenslauf“ linksbündig oder zentriert und die
eigentliche tabellarische Auflistung der Tätigkeiten und Erfahrungen. Zudem
muss der Lebenslauf (außer bei Online-Bewerbungen) am Ende mit Ort, Datum und
handschriftlicher Unterschrift versehen werden.
3. Vergessen Sie keine wichtigen Angaben!
Bei der Auflistung der Ausbildungs- und Berufsstationen
selbst wird gewöhnlich folgende Gliederung verwendet:
• Schul- und Berufsausbildung
• Weiterbildungen mit Abschlussangaben
• Praktika, Wehr- oder Zivildienst mit Tätigkeitsangaben
• bisherige (Neben-)Jobs inklusive Name des Arbeitgebers,
Position und Tätigkeiten bzw. Schwerpunkte
• eventuell sonstige Kompetenzen: Auslandserfahrungen,
Sprachkenntnisse, EDV-Kenntnisse, soziale Kompetenzen
• Interessen, Hobbys und außerberufliche Engagements, die
für die Stelle von Bedeutung sind
4. Erklären Sie Lücken!
Arbeitgeber legen großen Wert auf einen lückenlosen
Lebenslauf. Lücken sind aber noch kein Beinbruch an sich, sondern sollten
lediglich begründet werden (z. B. Bewerbungszeit, Arbeitslosigkeit, Erkrankung,
Erziehungszeiten). Eventuell können auch mehrere aufeinander folgende ähnliche
Tätigkeiten mit kurzen Unterbrechungen zu einem Block zusammengefasst werden.
5. Übertreiben Sie nicht!
Alle Angaben im Lebenslauf müssen mit Zeugnissen oder
Referenzen belegt werden können. Zudem sollten nur Kompetenzen angeführt
werden, die wirklich vorhanden sind. Denn wer hier übertreibt, riskiert eine
Blamage im Vorstellungsgespräch oder schlimmstenfalls sogar eine fristlose
Kündigung, falls der Betrug erst nach Abschluss des Arbeitsvertrags auffällt.
6. Verwenden Sie kurze, prägnante Formulierungen!
Beim Lesen des Lebenslaufs sollten dem Leser die besonderen
Qualifikationen des Bewerbers für die Stelle sofort ins Auge stechen. Deshalb
genügt es, Tätigkeiten in Stichpunkten oder kurzen Sätzen zu beschreiben und
dabei nur die Bildungsinhalte und Berufserfahrungen zu nennen, die für die
Stelle relevant sind. In diesem Sinne „unwichtige“ Weiterbildungen oder Nebenjobs
müssen dagegen nicht näher erläutert werden.
7. Passen Sie die Inhalte an den angestrebten Job an!
Überhaupt sollte der Lebenslauf an das jeweilige Unternehmen
bzw. die jeweilige Stelle angepasst werden. Dazu eignet es sich,
branchenspezifische oder in der Stellenanzeige benutzte Begriffe bei den
eigenen Tätigkeitsbeschreibungen zu verwenden. Zudem sollte vorsichtig mit
Angaben zu Hobbys und außerberuflichen Tätigkeiten umgegangen werden, da zum
Beispiel Risikosportarten oder gewerkschaftliches Engagement bei einigen
Arbeitgebern nicht gerne gesehen werden.
8. Achten Sie auf die Länge!
Der Lebenslauf sollte nicht länger als 1 bis 2 Seiten sein,
es sei denn, der Bewerber verfügt über eine langjährige Berufserfahrung.
Ansonsten können nötige Detailinformationen auch auf einer zusätzlichen
„Dritten Seite“ der Bewerbung angefügt werden.
9. Benutzen Sie ein übersichtliches Layout!
Nur um die Seitenzahl einzuhalten, sollten die einzelnen
Informationsblöcke aber nicht extra zusammengepresst oder auseinander gezogen
werden. Damit der Lebenslauf übersichtlich bleibt, ist es besser, einheitlich
einen einzeiligen Zeilenabstand zu verwenden und Platz bei der linken Spalte zu
sparen, indem Daten nur im Zahlenformat (MM/JJJJ) angegeben werden.
10. Sorgen Sie für leichte Lesbarkeit!
Da der handschriftliche Lebenslauf heute kaum mehr üblich
ist, sollte er mit dem Computer oder der Schreibmaschine erstellt werden.
Wichtig ist es deshalb, eine leicht lesbare Schrift (z. B. Times New Roman,
Arial, Verdana) mit einer Schriftgröße zwischen 10 und 12 Punkt zu benutzen. Um
einzelne Unterpunkte zu betonen, sollte für die Überschriften eine größere
Schrift oder Fettdruck benutzt werden; doppelte Formatierungen (z. B. fett und
unterstrichen) gilt es aber zu vermeiden.
11. Seien Sie sorgfältig!
Der Lebenslauf sollte sehr sorgfältig erstellt und bei
schriftlichen Bewerbungen wie die übrigen Bewerbungsunterlagen auf festem
weißem Papier ausgedruckt werden. Ebenfalls sollte penibel auf Rechtschreibung
und Grammatik geachtet werden.
12. Lassen Sie Ihren Lebenslauf gegenlesen!
Bei so vielen Punkten kann es schon einmal passieren, dass
der Überblick verloren geht. Um sicherzustellen, dass nichts Wichtiges
vergessen wurde und der Inhalt eindeutig und verständlich ist, sollte der
Lebenslauf von einer neutralen Person gegengelesen und überprüft werden. Das
muss nicht unbedingt ein professioneller Bewerbungscoach sein, auch Freunde
oder Bekannte können aus eigener Erfahrung oft wertvolle Anregungen geben.
Quelle www.arbeits-abc.de
Quelle www.arbeits-abc.de