Irrtum 1: Muskelkater ist der Beweis für optimales
Training
Nein, leider ist das nicht so! Umgekehrt: Muskelkater ist der Beweis dafür, dass man
es mit dem Training übertrieben hat. Bei Untrainierten ist die Koordination
zwischen Muskeln und Nerven
noch nicht optimal. Vor allem schnelle Stoppbewegungen setzen den untrainierten
Muskelzellen zu.
Irrtum 2: Sportdrinks sind besser als Mineralwasser
Quatsch!
In
Wirklichkeit bieten diese Getränke für Otto Normalsportler keine Vorteile
gegenüber Wasser. Die meisten Sportdrinks sind gewöhnliche Limonaden, die mit
Kochsalz, Magnesium oder anderen Zusatzstoffen angereichert sind – das alles
braucht der Körper eines Freizeitsportlers nicht.
Irrtum 3: Nordic Walking schont die
Gelenke
Stimmt nicht!
Technisch
korrekt ausgeführtes Nordic Walking ist ein sehr anspruchsvoller Sport, der
eine erhebliche Belastung für den Körper bedeutet. Nordic Walking wurde für das
Training von Profi-Langläufern und Biathleten während des Sommers entwickelt.
Irrtum 4: Die Fettverbrennung setzt erst nach 30
Minuten Sport ein
Falsch: Der Körper
verbrennt permanent zwecks Energiegewinnung Fett. Allerdings konzentriert er
sich beim Sport zunächst auf die Glukose, die er in den Muskeln gespeichert
hat. Während sich die Glukosespeicher aber nach und nach leeren, steigt die
Fettverbrennung an. Nach 20 bis 30 Minuten läuft diese dann auf vollen Touren.
Irrtum 5: Sex vor dem
Sport verringert die Leistung
Nein, aus wissenschaftlicher Sicht stimmt das nicht.
Zumindest fehlen dafür eindeutige Belege.
Studienergebnisse sagen sogar: Sex vor dem Sport hat keinen Einfluss auf die
körperliche Leistung – weder bei der Muskelkraft noch beim Gleichgewicht, bei
der Reaktionszeit oder der Konzentrationsfähigkeit.
Irrtum 6: Sport verhindert Cellulitis
Falsch! Cellulitis
entsteht durch den speziellen Aufbau weiblicher Haut. Die Kollagenfasern, die
für Reißfestigkeit sorgen sollen, liegen bei Frauen parallel zueinander – in
der Männerhaut sind sie zu einem Netz verwoben. Wenn bei Frauen die Fettzellen
größer werden, was in der Regel genetisch bedingt ist, können sie sich leichter
zwischen die Kollagenfasern zwängen. Dagegen hilft Sport nur sehr begrenzt.
Irrtum 7: Gegen Seitenstechen hilft Weiterlaufen
Nein, das ist falsch!
Wahrscheinlich löst eine verminderte Durchblutung des
Zwerchfells bei extremen Belastungen die Stiche aus. Das Seitenstechen vergeht
oder lässt deutlich nach, wenn Sie das Lauftempo verringern oder eine kurze
Gehpause einlegen.
Irrtum 8: Zu viel Radfahren schadet dem Rücken
Nein, das ist so nicht korrekt.
Eigentlich stimuliert die wechselnde Auf und
Abwärtsbewegung der Beine die Muskulatur im unteren Rückenbereich, verstärkt
dadurch die Stabilität der Wirbelsäule, was Rückenschmerzen vorbeugt. Wenn
trotzdem bei oder nach dem Radfahren Rückenschmerzen auftreten, kann das an
der Stellung von Sattel und Lenker liegen.
Irrtum 9: Radfahren macht Männer impotent
Falsch. Nur
Radfahrer, die in der Woche mindestens 500 Kilometer und mehr auf einem harten
Fahrradsattel zurücklegen, müssen statistisch gesehen mit einer zeitweiligen
Impotenz rechnen. Auf der ganz sicheren Seite sind vielradelnde Männer, wenn
sie einen weichen Sattel montieren, die Sattelspitze leicht nach unten biegen
und bei langen Touren alle 30 Minuten ein paar Kilometer stehend fahren.
Irrtum 10: Magnesium schützt vor Muskelkrämpfen
Nein. Eine
Schutzwirkung gegen Muskelkrämpfe hat Magnesium nicht. Dafür ist die
üblicherweise eingenommene Menge zu gering, zumal nur ein Teil davon in den
Muskeln ankommt und dort verwertet werden kann. Damit Magnesium als Schutz vor
Muskelkrämpfen überhaupt wirken kann, müsste es über mehrere Wochen in sehr
hoher Dosierung aufgenommen werden – das kann allerdings heftigen Durchfall
auslösen.
Irrtum 11: Der Stepper macht einen großen Po
Stimmt nicht. Viele
Frauen haben Sorge, dass ihr Po nicht nur straffer wird, sondern durch
Muskelaufbau auch größer – das ist aber Unsinn. Grund: wir haben zwei
Arten von Muskelfasern: Der eine Typ ist für die eigentliche Muskelkraft
zuständig, passt sich regelmäßiger Belastung an, indem er sich vergrößert. Der
andere Fasertyp ist für Ausdauerleistungen zuständig und kann sich nicht
wesentlich vergrößern. Steppen ist eine Ausdauersportart, das heißt: der Po
wird vom Training zwar straff, aber nicht größer.
Irrtum 12: Morgens bringt Sport mehr als abends
Nein, das stimmt nicht. Wer Sport macht, verbraucht dabei Kalorien, egal zu
welcher Tageszeit. Wer morgens läuft, sollte vorher mindestens eine halbe
Banane essen, weil morgens die Kohlenhydrat-Speicher in Leber und Muskeln sonst
nicht ausreichend gefüllt sind.
Irrtum 13: Dehnen vor dem Sport bringt nichts
Das ist so nicht korrekt. Beim Dehnen kommt der Stoffwechsel auf Touren, die
Körpertemperatur steigt leicht, so werden die Geschmeidigkeit und das
Zusammenspiel von Muskeln, Sehnen und Bändern gesteigert. Dehnen ist also nicht
nur während, sondern auch vor dem Sport gut.
Irrtum 14: Nach dem Sport soll man nichts essen
Das ist völliger Unsinn. Wer Sport getrieben und danach verständlicherweise
Hunger hat, sollte seinem Körper mit der Nahrung auch geben, was er braucht –
allerdings auch nicht mehr als das. Beim Joggen verbrennt man in einer Stunde
600 Kalorien, eine Schale Müsli mit Milch hat z. B. bis zu 800. Besser Eiweiß
als Kohlenhydrate nach dem Sport essen, z. B. fettarmen Fisch. Eiweiß
unterstützt Erhalt und Aufbau der Muskeln.
Irrtum 15: Yoga ist kein
Sport
Doch! Yoga wird
mit seinen zahlreichen Varianten gerne als der fernöstliche, gemütliche Weg
zur Entspannung für jedermann dargestellt. Yoga regt aber nicht nur die
Fettverbrennung an, sondern strafft auch die Körperkonturen und sorgt für
einen flachen Bauch.
Irrtum 16: Je mehr man joggt, desto schneller purzeln
die Kilos
Stimmt nicht! Um wirklich
abzuspecken, reicht Ausdauertraining meist nicht aus. Joggen, Walken und
Radfahren stimulieren den Stoffwechsel nur kurzfristig, es wäre also ein hoher
Trainingsaufwand nötig, um alleine dadurch abzunehmen. Zusätzliches
Muskeltraining mit Gewichten erhöht dagegen den Energieverbrauch des Körpers
deutlich.
Irrtum 17: Fitnessriegel machen fit
Nein. Die meisten
Sport oder Energieriegel sind clever verpackte Süßigkeiten, um nicht zu sagen:
Kalorienbomben mit jeder Menge Fett, ein paar Kohlenhydraten sowie Eiweiß, Vitaminen
und Mineralstoffen. Besser: eine kohlenhydratreiche Ernährung mit viel Obst,
Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreideprodukten und Kartoffeln. Nach dem
Sport besser eiweißhaltige Lebensmittel (siehe
Irrtum 14).
Irrtum 18: Sport baut Alkohol schneller ab
Das ist falsch! Alkohol wird zu 90 Prozent in der Leber abgebaut. Wie schnell das
geschieht, hängt deshalb vor allem vom Zustand der Leber ab und darüber hinaus
von Geschlecht, Alter, Gewicht und Fettanteil des Körpers. Sport hat auf die
Geschwindigkeit des Alkoholabbaus keinen direkten Einfluss.
Irrtum 19: Vitamin C schützt Sportler vor Erkrankungen
Nein, auch das stimmt nicht. Richtig ist zwar, dass ein Mangel an Vitaminen zu
bestimmten Erkrankungen führen kann – regelmäßige Extraportionen von Vitaminen
können Erkrankungen aber nicht generell verhindern. So konnte beispielsweise
der angebliche Schutzeffekt von Vitamin C gegen Erkältungen bisher
wissenschaftlich nicht bestätigt werden.
Irrtum 20: Sportler brauchen weniger Schlaf
Falsch! Eher das
Gegenteil ist der Fall: Während des Schlafes regeneriert der Körper sich und
„repariert“ dabei alles, was am Tage stark in Anspruch genommen wurde. Deshalb
schüttet er im Schlaf vermehrt Wachstumshormone aus, mit deren Hilfe er z. B.
die Zellen und Muskelfasern wachsen lässt, das Immunsystem überholt. Sportler,
die ihren Körper verausgabt haben, brauchen daher eine Schlafdauer von
mindestens acht Stunden.
Quelle: www.bild.de